NMB Naturfoto - Faszination Naturfotografie

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Großtrappe in der Naturfotografie

Großtrappe - ein Verwandter des Kranichs

Eine Herausforderung für den Naturfotografen ist das fotografieren von Großtrappen. Mit einem Gewicht der Männchen von 8 bis 18 kg, einem dicken, kurzen aber kräftigen Schnabel, einer Spannweite von bis zu 260 cm und einer Höhe von bis zu 104 cm, gehört die Großtrappe zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Erde. Sie sind kraftvolle und ausdauernde Flieger, die trotz ihres beachtlichen Gewichtes zügig vom Boden abheben, können, das Weibchen wird meistens nur halb so groß und bis zu 8 kg schwer. Die Flügel sind rötlichbraun gefärbt, Kopf und Hals grau und der Bauch weiß bis grauweiß. Über die Brust verläuft bei den Männchen ein rostrotes Brustband. Während der Balzzeit tragen die Männchen weiße Balzfedern. Diese präsentieren sie den Weibchen in einer Weise, als würden sie sich selbst von innen nach außen krempeln.

Es zählt wohl zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen, wenn die Männchen der Großtrappe im April und Mai ihr Balzspiel zeigen. Wer einmal die Balz einer Großtrappe beobachtet hat, der war sicher von diesem Spektakel fasziniert. Dieses einmalige Naturschauspiel der balzenden Trapphähne beginnt schon früh am Tag.  In dieser Zeit kann man die Hähne der Großtrappe beobachten, wie sie "stolz" auf offenen Gras- oder Ackerlandschaften marschieren. Die imposanten Hähne rangeln um die besten Plätze, sie veranstalten einen "Schiebekampf", der nicht selten so endet, dass sich die schweren Vögel mit ihren kräftigen Schnäbeln gezielt attackieren, und manchmal einige dabei sogar Federn lassen müssen. Um den Hennen zu imponieren, füllt der Hahn seinen Kehlsack bis zur Fußballgröße mit Luft, und dreht die weißen Unterfedern des Schwanzes und der Flügel nach außen und sieht dabei wie ein riesiger weißer Federball aus. Weithin sichtbar, mit breit aufgefächertem Untergefieder des Stoßes, lockt so der weiße, zuckende Federball paarungsbereite Weibchen über große Entfernungen an. Konnte der Hahn auf diese Weise eine Henne für sich gewinnen, so findet eine kurze und rabiate Paarung statt. Anschließend gehen beide wieder ihre eigenen Wege. Paare gibt es bei den Trappen nicht.

Die Großtrappe besiedelt ein großes Areal zwischen Spanien und der Mongolei, kommt aber nur sehr lokal vor. Heute ist die Großtrappe auf der ganzen Welt gefährdet, und in den meisten Ländern schon ausgestorben. Man sieht sie nur noch in Spanien, Portugal, Mittel- und Osteuropa und eine kleine Kolonie in Österreich. Bei uns in Deutschland wurde die Großtrappe erfolgreich angesiedelt, und man kann inzwischen recht gut in Buckow (Brandenburg) Großtrappen beobachten. Großtrappen brauchen zum Überleben große, offene Grünflächen. Obwohl sie ausgezeichnete Flieger sind und große Strecken von mehr als 200 km am Tag überwinden können, wechseln Großtrappen ihren Einstand in offenen, unzerschnittenen Lebensräumen bevorzugt zu Fuß. Großtrappen leben auf Weiden, Steppen und baumlosen Ackerflächen. Sie ernähren sich von Kräutern, Körnern, Samen, Früchten, Insekten und Kleinsäugern.

Die Großtrappe hat auch einige natürliche Feinde wie z.B. den Fuchs, den Marderhund. Der größte Feind ist jedoch wie so oft der Mensch. Durch die intensive Landwirtschaft und die vielen Stromleitungen, hat der Mensch dazu beigetragen, dass die Großtrappe so gut wie ausgestorben ist. Heutzutage kriegen aber der Fuchs und der Marderhund die Schuld. In Mitteleuropa sind Großtrappen Teilzieher, die in strengen Wintern einige hundert Kilometer wandern können. Die größten Gefahren dabei sind Stromleitungen, die immer wieder zu Kollisionen führen.

Trappen sind wachsame, störungsempfindliche Vögel. Sie sind extrem scheu und halten zum Menschen oft einen Mindestabstand von etwa 400 bis 500 Metern. Da sie auf Störungen sofort mit Flucht reagieren, sind sie nur schwer zu beobachten und zu fotografieren. Mitunter hat man jedoch das große Glück, sie vom Auto aus beobachten zu können. Nachdem wir über Jahre immer wieder versucht haben Fotos zu machen, gelang es uns einige dieser Vögel zu fotografieren. Diese Aufnahmen entstanden mit einer Digitalkamera und einer Brennweite von 1200 mm bis fast 2000 mm (bezogen auf analoges KB-Format). Naturfotografie, und insbesondere Tierfotografie heißt: Geduld, Geduld, Geduld…  

Aber bitte nicht stören!

Großtrappe - Steckbrief

Größe: 105 cm
Gewicht: bis 18000g (Männchen) bis 8000g (Weibchen)
Eier: 1-3
Brutdauer: 25 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Nahrung: Würmer, Insekten, Mäuse, Sämereien, Gräser
Alter: 20 Jahre
Feinde: Marderhund, Fuchs, Waschbär, Mensch, Seeadler

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