Naturfotografie - Rohrdommel
Rohrdommel – Meister der Tarnung
Den Namen Rohrdommel hat schon sicherlich jeder gehört. Nicht jeder hat aber eine Rohrdommel in der Natur gehört, und nur wenige Menschen haben sie jemals gesehen. Dabei sind die Vögel mit ca. 80 cm Größe nicht gerade klein. Durch die der Musterung des Gefieders gut getarnt, ist die zu den Reihern gehörende große Rohrdommel, im Schilf stehend kaum zu erkennen. Selten tritt sie aus dem Schilf heraus und wagt sich nur sehr vorsichtig ins offene Wasser oder angrenzende Wiesen, um nach Nahrung zu suchen. Die Bewegungen der Rohrdommel sind meistens sehr gemächlich, und so wird selbst eine am Schilfrand stehende Rohrdommel kaum wahrgenommen. Bei Gefahr, streckt die Rohrdommel den Schnabel zwischen den Schilfhalmen nach oben aus und geht in die sogenannte Pfahlstellung. Sie bewegt sich nicht, die Farben der Federn verschmelzen dann mit dem Schilf, und die Rohrdommel wird praktisch unsichtbar. Sich perfekt an das Leben im Schilf und Röhricht angepasst, und macht durch ihre verborgene Lebensweise fast nie auf sich aufmerksam. Es dürfte also keinen verwundern, dass es äußerst schwierig ist, eine Rohrdommel tatsächlich zu Gesicht zu bekommen, geschweige sie zu fotografieren. Meistens hört man nur ihren charakteristisch tiefen, dunklen, kräftigen Ruf, der aus den Schilfflächen ertönt. Oft sind es drei bis fünf dumpfe Einzelrufe, die sich wie ein Nebelhorn oder ein fern wirkendes "Brüllen" anhört, und der Rohrdommel den volkstümlichen Namen "Moorochse" oder „Wasserochse“ eingebracht hat.
Die große Rohrdommel ist ein gedrungener Vogel mit kurzem, dicken Hals und kurzen Beinen und weichem, hellbraunen, schwarz und weiß gestreiften, tarnfarbenem Gefieder. Der relativ kurze, kräftige Schnabel hat an der Spitze fein gesägte Hornschneiden. Beide Geschlechter sehen gleich aus, wobei die Männchen oft etwas größer sind. Die Verbreitung des Vogels ist in Deutschland stark zurückgegangen, und so steht die Rohrdommel bei uns auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Es gibt nur noch einzelne, kleinere Bestände mit wenigen Brutpaaren, vor allem an der Donau, am Main und in Norddeutschland. Zur Nahrung der Rohrdommel zählen kleine Fische, Amphibien, Wasserinsekten, kleine Vögel und Säuger.
Rohrdommel Fazit:
Die Rohrdommel ist ein recht heimlicher Geselle. Der im dichten Schilf lebende Vogel ist extrem scheu und so sind die Begegnungen mit einer Rohrdommel sehr selten. Einen Vogel zu sehen ist eine Sache, ihn entsprechend gut zu fotografieren, bekanntermaßen aber eine ganz andere…