Makrofotografie
Die Welt der kleinen Dinge.
Makrofotografie - So nah ran wie möglich.
„Am schwersten fällt es uns, das zu sehen, was wir vor Augen haben" - Wie wahr…

Nur keine Angst, bitte noch ein Stück näher…
Was sehen sie jetzt im Sucher?...
Nichts?
Ach so, es ist alles unscharf, dann haben Sie die Naheinstellgrenze ihres Objektives unterschritten und sind sie wohl zu nahe dran!
Schade eigentlich, denn gerade jetzt würde es erst spannend werden. Hier beginnt nämlich das Gebiet der Makrofotografie!
Schade eigentlich, denn gerade jetzt würde es erst spannend werden. Hier beginnt nämlich das Gebiet der Makrofotografie!
Was ist eigentlich Makrofotografie?
Die Definition der DIN-Norm 19040 lautet: „Makrofotografie ist Fotografie mit Abbildungsmaßstäben im Bereich „10:1 bis 1:10". Als Naturfotograf würde ich es vereinfacht so formulieren: Makrofotografie ist das Fotografieren mit großen Abbildungsmaßstäben. Als „groß" ist für mich ein Maßstab von mindestens 1:2, hier ist die Abbildung halb so groß wie das Objekt, oder 1:1 bei dem das Objekt in Originalgröße abgebildet wird.
Makrofotografie hat einen ganz eigenen Zauber. Sie zeigt die Welt aus einer neuen Perspektive - auf Augenhöhe mit Schmetterlingen, Käfern und Blütenpollen. Wir sagen Ihnen was man beachten sollte, damit Makrofotos gelingen. Das Highlight der Makrofotografie sind sicherlich für die meisten die Insektenfotos. Die Welt der Insekten ist riesig. Egal ob Schmetterlinge, Bienen, Fliegen, kleine Käfer, oder auch Spinnen (die nicht zu den Insekten gehören) - alles sind spannende Fotomotive.
Fazit:
Für Makrofotos braucht man keine Models und keine teure Kameraausrüstung. Die richtige Fotoausrüstung, etwas Kreativität und viel Geduld sind aber unerlässlich. Hier trifft das Sprichwort „probieren geht über studieren" genau zu. Lassen Sie sich nicht entmutigen wenn viele der Aufnahmen nicht gelingen. Dank der Digitalfotografie entstehen ja zum Glück keine Folgekosten. Also ran an die kleinen Dinge des Lebens!Makro - Motivideen
Insekten, Pflanzen und Obst sind wichtige Motive der Makrofotografie. Eine außergewöhnliche Aufnahmeperspektive und eine entsprechende Lichtführung eröffnen immer wieder eine neue Sicht auf die Welt der kleinen Dinge. Nachfolgend finden Sie nur einige Makro - Motivideen:
- Schmetterlinge auf einer Blüte beim saugen von Nektar. Etwas vergorenen Fruchtsaft auf eine Blüte, Tropfen lockt die Falter magisch an.
- Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Blüte sitzend mit unscharfen Hintergrund
- Insekten am frühen Morgen oder nach einem Regen mit Wassertropfen.
- Großaufnahme einer farbenprächtigen Blüte vor unscharfem Hintergrund.
- Eine mit Blumensprüher besprühte Blume, mit kleinen Wassertropfen.
- Mit Serienbildfunktion aufgenommener Anflug oder Abflug eines Insektes.
- In der Luft kurz stillstehende Libelle mit sehr kurzer Belichtungszeit
- Eine Erdbeere oder Kirsche wie sie ins Wasser stürzt.
- Ein Milch- oder Wassertropfen der auf einer Oberfläche aufspritzt.
- In Scheiben geschnittene, auf milchige Plexiglasscheibe aufgeklebte Orange, Zitrone oder Kiwi von hinten beleuchtet.
- Die Augen ihrer Lieben oder einer Katze in Großaufnahme.
- Modellautos mit vielen kleinen Details scharf aufgenommen.
- Münzen, Steine, Blätter usw.
Blumen als Makro

Insekten als Makro

Gegenstände als Makro
Hier gilt das gleiche wie bei Makroaufnahmen von Blumen. Motive gibt es überall in Hülle und Fülle.
Makro - was gilt es zu beachten?
Die Schärfentiefe wird kleiner, je höher die Brennweite und je kürzer der Abstand zum Motiv ist. Sie beträgt bei Makroaufnahmen und offener Blende oft weniger als ein Millimeter. Möchten Sie Tiere in ihrer vollen Größe ablichten, ist es von immenser Bedeutung, die Kamera möglichst parallel zu dem Tier auszurichten, damit es komplett scharf abgebildet werden kann. Sollte eine parallele Ausrichtung nicht möglich sein, muss darauf geachtet werden, dass immer die Augen scharf abgebildet werden, da dies der Punkt ist, auf den der Betrachter zuerst seinen Blick richtet. Damit der Schärfepunkt besser kontrollierbar ist, nehme ich die Fokussierung bei der Makrofotografie in der Regel manuell vor. Um möglichst viele Bildinformationen für eventuelle Farbtemperatur- und Belichtungskorrekturen zur Verfügung zu haben nehme ich meine Makrofotos (wie alle anderen Aufnahmen auch) im RAW-Format auf. Die besten Zeiten für die Makrofotografie im Freien sind die frühen Morgenstunden und kurz vor dem Sonnenuntergang. Auch Tau oder Regentropfen birgt sehr reizvolle Aufnahmen. Tagsüber sollte eine leichte, durchgehende Bewölkung herrschen, damit die Schatten nicht so hart werden. Bei dieser Wetterlage sind dann auch die Außentemperaturen meistens etwas niedriger, und die Insekten weniger aktiv. Windstille ist bei der Makrofotografie ein fast unabdingbares Muss.

Makro – was brauche ich?
Es gibt wie immer mehrere Wege um ans Ziel zu kommen. Alle haben wie immer im Leben ihre Vor- und Nachteile. Die bekanntesten Möglichkeiten sind:
Makro-Objektive

Nahlinsen
Nahlinsen werden vor das Objektiv geschraubt und verändern so die Naheinstellgrenze der Optik. Durch diese Änderung ist es möglich näher an den Gegenstand heranzugehen und so den Abbildungsmaßstab zu verändern. Man könnte es mit einer Lupe die man vor das Objektiv schraubt vergleichen. Gute Nahlinsen kosten zwar einige Euro, sind aber besser gegen Abbildungsfehler korrigiert als günstige. Alle Funktionen wie Autofokus, Blendensteuerung, usw. bleiben erhalten. Nachteil ist das für jeden Maßstab und jeden Objektivdurchmesser eine eigene Linse notwendig ist, und die Qualität der Aufnahmen insbesondere in Randbereichen nicht ganz so gut ist wie bei reinen Makro Objektiven.Zwischenringe und Balgengeräte
Zwischenringe werden zwischen das Kameragehäuse und dem Objektiv eingefügt und verringern so den Aufnahmeabstand. Balgengeräte erfüllen den gleichen Zweck wie Zwischenringe, erlauben jedoch eine kontinuierliche Auszugsverlängerung. Bei Balgengeräten besteht oft die Schwierigkeit, dass wichtige Kamerafunktionen wie z.B. Blendensteuerung oder Autofokus, nicht mehr zum Objektiv „durchgereicht" werden und das so alle Einstellungen von Hand durchführt werden müssen. Die Qualität der Aufnahmen ist abhängig vom verwendeten Objektiv. Zwischenringe sind relativ preiswert zu bekommen, Balgengeräte werden hingegen nur noch von wenigen Herstellern (z.B. Novoflex) angeboten, und sind verhältnismäßig teuer. Ein Nachteil beim Verwenden der Zwischenringe und des Balgengerätes ist sicherlich der durch den größeren Abbildungsmaßstab resultierender Lichtverlust.Hintergrund

Stativ
Da bei der Makrofotografie mit einer sehr kurzen Distanz zu dem Objekt und einer geringen Schärfentiefe gearbeitet wird, führen Vibrationen und Zittern sehr schnell zu unscharfen Bildern. Scharfe Makrofotos freihändig gelingen nur selten. Für eine perfekte Makroaufnahme in einem großen Maßstab ist meiner Meinung nach ein Stativ unerlässlich. Welches Stativ das „Richtige" zum Makrofotografieren ist lässt sich nicht so einfach beantworten. Verzichten Sie auf billige Plastik Stative. Ein gutes, stabiles Stativ aus Aluminium, das sich präzise einstellen lässt kostet zwar einige hundert Euro, ist aber sein Geld auch wert. Stative wie sie von Gitzo, Manfrotto oder Velbon angeboten werden, sind unverwüstlich und eine „Anschaffung fürs Leben". Besonders Stative von Manfrotto haben ein sehr gutes Preis /Leistungs- Verhältnis.Fernauslöser
Um beim Auslösen nicht zu verwackeln benutze ich fast immer einen Fernauslöser in Verbindung mit der Spiegelvorauslösung der Kamera. Hierbei wird bei dem ersten Auslösen zunächst der Spiegel der Kamera hochgeklappt. Erst bei dem zweiten Drücken des Auslösers wird die eigentliche Belichtung ausführt. Dies hat den Vorteil, dass die Vibration die durch den Spiegelschlag entstehen erst abklingen können, und so die Verwackelungsunschärfe auf ein Minimum reduziert wird.Reflektoren und Blitzgeräte
Um die Ausleuchtung zu verbessern ist je nach Motiv und Lichtsituation, der Einsatz von Reflektoren oder Blitzgeräten hilfreich. Es gibt im Handel zahlreiche Faltreflektoren in unterschiedlichen Größen und Preisklassen. Als Reflektor genügt oftmals aber auch ein weißes Blatt Papier, oder ein Stück Alufolie aus der Küche. Blitzgeräte die speziell für die Makrofotografie entwickelt wurden sind bei schlechten Lichtverhältnissen ideal. Mit ihnen kann die Ausleuchtung der Makromotive perfekt gemeistert werden. Der größte Nachteil ist das sie zum Teil extrem teuer sind. Oft genügt aber auch ein Aufsteckblitzgerät das man mit einen Diffuser oder mit einen Kabel als „entfesselten Blitz" einsetzen kann. Auch eine Kombination von Reflektor und Blitz ist durchaus möglich.