Naturfotografie im Winter
Ein eiskalter Fototipp für Fotografen
Wenn der Winter wieder einmal sein weißes Kleid auch im Flachland ausbreitet, freuen sich die Autofahrer sicherlich nicht darüber. Kinder und auch Fotografen haben aber Ihren Spaß. Während die einen rodeln und Schneemänner bauen, stapfen die anderen durch Schnee und die Eiseskälte, auf der Jagd nach dem perfekten Winterbild. Landschaften, die sonst höchstens durch Raureif winterlich anmuten, erstrahlen dann in glänzendem Weiß. Jetzt hat man als Naturfotograf die Gelegenheit Landschaftsfotos zu machen, die man vielleicht sonst nicht machen kann.
Der Winter, die kälteste der vier Jahreszeiten, steht bei uns zwar für die "Dunkle Jahreszeit", ist aber für Fotografen eine besonders reizvolle Zeit. Bei Eis und Schnee gibt es für den Naturfotografen unzählige Motive. Oft bedarf es aber auch bei uns Naturfotografen einiges an Überwindung, sich bei pfeifendem Wind und klirrender Kälte aufzuraffen um sich mit der Kamera auf die Suche nach winterlichen Fotomotiven zu begeben. Fotoaufnahmen im Winter von schneebedeckten Landschaften und dem tiefen Blau des Himmels können reizvolle Effekte und Stimmungen hervorzaubern und sind oft sehr eindrucksvoll. Der Winter ist für Fotografen eine besonders reizvolle Zeit. Allerdings ist es im Winter kalt! Diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen. Auch wenn sich die Fotografie an sich im Winter nicht großartig, von der in den anderen Jahreszeiten unterscheidet, gibt es doch einige Dinge, die Fotografen beachten sollten.
Die Kälte
Kälte stellt erhöhte Anforderungen an die Technik und den Fotografen. Im Kalten machen auch leistungsfähige Akkus schneller schlapp. Unterkühlte Batterien / Akkus verlieren deutlich an Leistung. Deshalb empfehlt es sich, immer Ersatz in der wärmeren (Innentasche der Jacke) mitzunehmen. Meist leisten die in der Kälte schlappen Batterien nach einer Aufwärmzeit wieder mehr und können erneut benutzt werden. Doch die Kälte kann sogar die komplette Kamera lahmlegen. LCD-Bildschirme können regelrecht einfrieren. Objektiv und Sucher können durch das ein- und aussteigen aus einem warmen Auto hartnäckig beschlagen, und so den Durchblick für eine längere Zeit verwehren. Durch die großen Temperaturunterschiede kommt es manchmal zur Bildung von Kondenswasser, was bei extremen Minustemperaturen sogar zum einfrieren von Objektiven führen kann. Hier sollte man große Temperaturschwankungen möglichst vermeiden und die Kamera am besten in einer Fototasche, die im Kofferraum platziert wird aufbewahren.
Das Licht
Nicht nur im Winter ist das Licht in der Landschaftsfotografie ein sehr wichtiger Faktor. Je nach Wetterlage und Licht wirken die Bilder komplett anders. Die winterliche Natur verwöhnt den Fotografen mit zahlreichen Details und Strukturen. Die vereisten Blätter, Äste, Blumen oder schneebedeckten Landschaften und dem tiefen Blau des Himmels sind sehr eindrucksvoll und werden immer wieder gerne als Motiv genommen. Doch gerade diese Motive bei diesen winterlichen Lichtverhältnissen führen zu Problemen. Die reflektierenden Schneeflächen machen das fotografieren nicht einfach. Die automatischen Belichtungsmesser der Kameras, welche auf ein mittleres Grau geeicht sind, schätzen eine schneebedeckte Landschaft meist falsch ein. Helle Flächen reflektieren das Licht sehr stark und überfordern die Technik der Kamera. Folge ist, dass die Kamera zu kurz belichtet, und der Schnee in den Bildern zu dunkel abgebildet wird, und einen Grauschleier bekommt. Hier sollte die Belichtung manuell korrigiert werden. Einige Kameras haben einen sogenannten „Schnee Modus“ bei dem die Kamera diese Korrektur mehr oder weniger gut alleine vornimmt. Ob ein Foto korrekt belichtet ist, kontrolliert man am besten über das Kameradisplay. Ist das Ergebnis nicht optimal, korrigiert man die Belichtung je nach Wetter und Lichtstimmung der entsprechenden Situation durch ausprobieren. Als Anfang sollten Sie den Blendewert manuell um mindestens eine Stufe vergrößern, das heißt die Belichtungskorrektur auf +1 setzen, und das Foto leicht überbelichten. Natürlich sollte dieses nur im gesunden Maße geschehen, was heißt, dass noch etwas Zeichnung im Schnee zu erkennen sein sollte.
Der Winter bietet uns Fotografen eine Menge toller Motive. Fällt Schnee - dann sollte man diese Chance auf jeden Fall nutzen und Aufnahmen machen. Auch wenn es nur eine Stunde ist – es lohnt sich immer!
Ein Tipp noch zum Schluss:
Ist in der Fototasche irgendwo noch Platz, so nehmen Sie sich eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk Ihrer Wahl mit. Es muss nicht gerade Glühwein sein...
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