NMB Naturfoto - Faszination Naturfotografie

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Gänse in der Naturfotografie

Gänse – bekannt, beliebt und faszinierend

Wildgänse erfreuen sich eines hohen Bekanntheitsgrades in der Bevölkerung. Da nordische Gänse in großen Scharen in Mitteleuropa überwintern, machen sie sich meist deutlich bemerkbar. Nicht immer nur zur Freude der Naturfotografen und vieler Beobachter, sondern auch zum Ärgernis mancher Landwirte, auf deren Feldern die Vögel ihre Nahrung suchen. Inzwischen trifft man Gänse auch in Parks und Grünanlagen der Großstädte an, wo man sie mitunter recht einfach fotografieren kann. Für Gänse gilt in der Naturfotografie das gleiche wie für Enten. Wo Gänse an den Menschen gewöhnt sind, lassen sie sich mit relativ kleinem Aufwand fotografieren.

Obwohl in unserem Sprachgebrauch mitunter das schwache Geschlecht auch als „dumme Gans“ bezeichnet wird, sind unsere Gänse alles andere als dumm! Sie sind extrem aufmerksam, und so ist eine Annäherung an Gänse, um die Fotodistanz zu verkürzen, größtenteils aussichtslos. Eine Hausgans auf dem Hof ist ein besserer Wächter als der Hofhund. Während ein Hund schon mal müde in der Sonne schlummert, sieht und hört eine Gans alles, und schlägt sofort durch ihr Geschnatter Alarm.

Der Begriff Gans für diese Vogelgruppe ist sehr alt. Bereits im Althochdeutschen wie im Mittelhochdeutschen wurde der Begriff Gans verwendet. Wildgänse, zu denen 25 Arten gehören, erfreuen sich eines hohen Bekanntheitsgrades in der Bevölkerung. Gänsevögel sind mittelgroße bis große Vögel mit einem prallen festen Körper, und einem vergleichsweise kleinen Kopf, der oft an einem langen Hals sitzt. Der Schnabel ist von den Wehrvögeln abgesehen breit und abgeflacht, mit einer weichen Hautschicht überzogen. An der Spitze des Schnabels befindet sich eine Verhärtung aus Horn, die zum abzupfen von Pflanzen dient. An den Kanten befinden sich kleine Zähnchen aus Horn, die dem Vogel helfen essbare Partikel aus dem Wasser auszufiltern. Die meisten Gänse suchen ihre Nahrung auf oder nahe der Wasseroberfläche. Einige Arten äsen aber auch an Land. Auf Wiesen und Feldern ernähren sie sich u. a. von Gräsern und Kräutern.

Lebensraum der Gänse

Der Lebensraum der Gänse befindet sich meistens in der Nähe von Wasser. In Sümpfen, Mooren oder Uferregionen von Flüssen oder an Seen und Teichen. Manche Arten verbringen den Großteil ihres Lebens auf dem offenen Meer und kehren nur zum Brüten an Land zurück. Das dichte Gefieder der Gänse ist mit einer wasserabweisenden Ölschicht überzogen und dadurch wasserdicht. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.  Unter dem Gefieder befindet sich eine Schicht aus Daunen, die als Wärmeisolator dient und die Gänse vor Kälte schützt. In der Mauser verlieren die meisten Arten alle Schwungfedern gleichzeitig und können so ca. drei Wochen nicht fliegen. Die Gänse sind in dieser Zeit sehr verwundbar. Sie halten sich vorwiegend auf dem Wasser in dichtem Schilf auf, und sind so vor ihren Feinden recht sicher. Die meisten Gänsevögel sind sehr gute Flieger.  Einige Arten können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde erreichen, und die Streifengans ist sogar der höchst fliegende Vogel überhaupt.

Die Wildgänse kommen

Zahlreiche Arten legen als Zugvögel bei ihren Wanderungen zwischen ihren Brutplätzen und Überwinterungsgebieten oft viele tausend Kilometer zurück. Mitte August verlassen die arktischen Wildgänse die Tundra und beginnen mit ihrer Reise nach Mitteleuropa, um in Westeuropa zu überwintern. Einige fliegen sogar bis nach Südeuropa und Nordafrika. Je nach Witterung, Nahrungsangebot und Störungen pendeln die Gänse im Laufe eines Winters mehrfach zwischen den einzelnen Überwinterungsgebieten. Wenn das Wetter milder wird, beginnen die ersten Gänse wieder ostwärts zu ziehen. Bis Ende Mai haben alle Gänse ihre Überwinterungsgebiete verlassen, um ihr Brutgeschäft zu verrichten.

Graugans – einer der häufigsten Wasservögel Deutschlands

Die Graugans ist etwa so groß wie eine Hausgans und im Federkleid heller als das der übrigen grauen Gänse. Das Gefieder ist hellgrau. Der Schnabel ist orangegelb, die Füße sind orange bis rot gefärbt. In vielen Naturschutzgebieten ist die Graugans inzwischen ein regelmäßiger Brutvogel. In Deutschland z.B. am Niederrhein können Graugänse ganzjährig beobachtet werden. Etwa Ende Februar kehren Graugänse aus ihren Überwinterungsgebieten in Spanien oder Nordafrika zurück. Die Graugans brütet in der Uferregion größerer und kleinerer Gewässer. Graugänse haben dann feste Reviere, die vom Ganter verteidigt werden. Nach der Brutzeit Ende September beginnt der Zug. Bis Ende Oktober sind die meisten an die niederländische Nordseeküste abgezogen. Später ziehen sie von dort nach Südspanien und Nordafrika.


Kanadagans - die weltweit häufigste Gänse Art

Die Kanadagans, wie der Name schon sagt, kommt aus Kanada und den nördlichen USA. In Europa wurde die Kanadagans von Menschen ausgesetzt. Da sie sehr anpassungsfähig ist, hat sich die Kanadagans in Europa prächtig vermehrt. Erst brütete sie im Norden und gelangte als Zugvogel auch nach Deutschland. Inzwischen brütet sie auch bei uns in Deutschland. Im Ruhrgebiet wurden die ersten Brutpaare bereits in den 1980er Jahren registriert. Die Kanadagans ist an ihrer markanten Färbung leicht zu erkennen. Erkennungsmerkmale der Kanadagans sind der schwarze Kopf und Hals und ein großer weißer Fleck, der sich von der Kehle bis hinter die Augen erstreckt. Die Hals Befiederung ist schwarz, der Bauch und die Brust sind grau bis fast weiß. Füße und Schnabel sind ebenfalls schwarz. Die Körperlänge der Kanadagans beträgt 90 bis 100 Zentimeter, die Flügelspannweite 160 bis 170 Zentimeter, das Gewicht in der Regel zwischen 3,0 bis 6,5 Kilogramm. Sie ist die größte bei uns vorkommende Wildgans. Im Winter kann man teilweise große Schwärme der Kanadagänse beobachten.


Nilgans - ursprünglich aus Afrika

Der Name dieser Gänse Art deutet auf ihre Herkunft hin. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Süd- und Ostafrikas. In den siebziger Jahren konnten einige Nilgänse aus den Zoos entweichen, und haben sich inzwischen erfolgreich vermehrt und ausgebreitet. Die Nilgans erreicht eine Größe von 63 bis 72 cm, und ein Gewicht von 1,9 bis 2,4 kg. Das Männchen wirkt insgesamt größer als das Weibchen. Die Grundfärbung ist hellbraun. Die Oberseite des Gefieders ist graubraun bis rotbraun und deutlich dunkler. Hals und Kopf sind hellbraun. Die Augen der Nilgans sind mit einem dunkelbraunen Augenring versehen, und auf der Brust ist ein dunkelbrauner Fleck zu sehen. Der Schnabel und die langen Beine sind rosa. Seen, Teiche, Tümpel und langsam fließende Gewässer zählen zu den bevorzugten Lebensräumen der Nilgans. Da Nilgänse sehr anpassungsfähig sind, scheinen selbst strenge Winter dieser Art nichts anhaben zu können, und so haben sie selbst in solchen Wintern nur sehr wenig Verluste. Inzwischen ist die Nilgans bei uns ein Ganzjahresvogel. Nilgänse nisten meist am Boden, manchmal aber auch auf Bäumen. In der Brutzeit sind die Paare sehr territorial und dulden keine anderen Entenvögel in ihrem Revier. Die Nahrung der Pflanzenfresser besteht zum größten Teil aus Gräsern, aus Getreidesaat und anderen Pflanzen. Im Winter besuchen Nilgänse gerne landwirtschaftliche Mais- oder Rübenfelder.


Streifengans - bei uns sehr selten

Die Streifengans ist in weiten Teilen Zentralasiens verbreitet. Ihre Brutgebiete liegen größtenteils in den zentralasiatischen Hochebenen, in Tibet, Nordindien und der Mongolei. Mit einer Länge von ungefähr 70 bis 75 cm ist die Streifengans etwa so groß wie die bekannte Graugans. Die Flügellänge liegt zwischen 40 und 50 cm, das Gewicht bei etwa zwei bis drei Kilogramm. Die Streifengans erkennt man am besten an zwei schwarzbraune Querstreifen am Kopf, die der Streifengans auch den Namen gaben. Der Kopf und der vordere Halsbereich sind hellgrau bis weiß, der Hinterhals ist dagegen schwarz. Das Körpergefieder hat eine helle silbergraue Farbe, die Bauchseite ist weiß, und die Flugfedern tiefschwarz. Der Schnabel und die Füße sind gelblich bis orange gefärbt. Die Augen sind braun gefärbt. Als Zugvogel erreicht die Streifengans Höhen von bis zu 9.000 Meter, und gilt somit zu den höchst fliegenden Vögeln der Erde.


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