Naturfotografie - Kormoran
Kormoran – der schwarze Taucher
Der Name Kormoran kommt aus dem lateinischen und bedeutet Meerrabe. So wurden diese Vögel genannt, weil sie fast schwarz sind und am Meer leben. Der Kormoran bildet zusammen mit der Krähenscharbe und der Zwergscharbe die Familie der Kormorane, und diese gehören ebenso wie die Tölpel und die Pelikane zur Ordnung der Ruderfüßler. Schwarze Vögel aber scheinen es in manchen Kreisen unserer Gesellschaft besonders schwer zu haben. Sind sie dann noch Fischfresser wie der Kormoran, geht es ihnen schnell besonders schlecht. So gehört auch der Kormoran nicht zu den beliebtesten Vögeln. Die Forderung nach Abschuss selbst an ihren Brutstätten oder die Zerstörung ihrer Gelege auch in Schutzgebieten liegt dann schnell auf dem Tisch. Er wird gejagt und vertrieben - und das oft zu Unrecht. Ein Wahnsinn!!!
Kormorane sind Schwimmtaucher und etwa so groß wie eine Gans. Von der Schnabelspitze bis zum Schwanz messen sie etwa 90 Zentimeter. Die Flügelspannweite von einer Flügelspitze zur anderen beträgt ca. 140 Zentimeter. Das Federkleid vom Kormoran ist fast schwarz. Im Sonnenlicht schimmert es aber metallisch bläulich. Am Schnabel-Ansatz und an der Bauchseite über den Füßen befindet sich zur Paarungs- und Brutzeit jeweils ein großer, heller Fleck. Der Schnabel ist gelb, mit einem Haken an der Spitze. Der scharfe Haken ist nach unten gekrümmt und dient dem Kormoran zum festhalten der Fische. Ihre Füße haben Schwimmhäute. Der Körper beim Kormoran liegt beim schwimmen tief im Wasser, und der Schnabel wird dabei gleichzeitig schräg nach oben gehalten. Typisch beim Kormoran ist sein kreuzförmiges Flugbild. Beim Fliegen und besonders bei der Landung sieht er manchmal etwas unbeholfen aus. Mit lang vorgestrecktem Hals und raschen Flügelschlägen fliegt er meist dicht über der Wasseroberfläche. Der Unterschied zu Enten und fast allen anderen Wasservögeln ist, dass beim Kormoran das Gefieder beim Schwimmen und Tauchen nass wird, und es muss anschließend wieder getrocknet werden. Deshalb nehmen die Kormorane nach jedem Aufenthalt im Wasser für kürzere oder längere Zeit eine charakteristische Trockenhaltung ein. Unverkennbar ist dann, wenn er mit weit ausgestreckten Flügeln auf einem Pfosten, Boot, einem Ast oder Felsen sitzt, um sein Gefieder zu trocknen. Eine typische Haltung, an der man einen Kormoran am besten erkennen kann. Kormorane ernähren sich überwiegend von Fisch. Ihre Nahrung suchen sie meistens in einer Wassertiefe von 1 m bis 10 m. Sie sind in der Lage 90 Sekunden zu tauchen, um die Fische mit dem Schnabel zu fangen. Der tägliche Nahrungsbedarf eines Kormorans liegt bei 400 g. Größere Fische jagen sie einzeln. Auf großen Seen fischen und jagen sie kleinere Fische auch schon mal gemeinsam. Sie treiben die Fische in einem Kreis zusammen und schlagen dann gemeinsam zu. Beim Tauchen rudern Kormorane nur mit den Füßen und mit dem Schwanz steuern sie. Die Flügel werden unter Wasser leicht abgewinkelt. Kormorane kommen in erster Linie an Binnenseen und großen Flüssen vor. In der näheren Umgebung sollten Wälder oder mindestens einige hohe Baumgruppen vorhanden sein. Mit Vorliebe siedeln Kormorane in schon bestehenden Graureiher Kolonien und besiedeln besonders die am höchsten in den Baumkronen stehenden Horste. Inzwischen haben sich Kormorane recht stark verbreitet und sind häufig und gut zu beobachten und auch zu fotografieren. Hat man als Naturfotograf eine Kolonie der Kormorane entdeckt, so kommt man schnell zu Fotos. Beim trocknen der Federn, oder im Flug, gelingen hier die besten Aufnahmen. Die ungeliebten Vögel sind bei uns Naturfotografen doch sehr beliebt, und immer ein lohnendes Motiv.