Silberreiher in der Naturfotografie
Silberreiher – eine prachtvolle Erscheinung
Noch vor wenigen Jahren eine absolute Ausnahmeerscheinung macht der Silberreiher in Mitteleuropa zurzeit eine ganz erstaunliche Karriere. Um 1900 war diese Art wie auch der Seidenreiher in Europa wegen menschlicher Verfolgung fast ausgerottet. Die bis zu 50 cm langen Schmuckfedern des Rückengefieders, welche die Silberreiher während der Brutzeit tragen, waren sehr begehrte Handelsobjekte für die Damenmode, und wurden dem Silberreiher beinahe zum Verhängnis. Ursprünglich war der Silberreiher ein Bewohner der ausgedehnten Schilfgebiete großer Seen Südosteuropas wie z.B. des Neusiedler Sees oder des Plattensees. Sein Verbreitungsgebiet umfasst aber auch weite Teile Amerikas, Asiens und Afrikas. Inzwischen findet man diese spektakuläre Art in großer Zahl, aber auch in vielen Feuchtgebieten Mitteleuropas. Mehrere Tausend rasten im Herbst auch in Deutschland.
Mit einer Flügelspannweite von 145 bis 170 Zentimeter, schneeweiß und groß wie ein Graureiher, ist der Silberreiher kaum zu übersehen und auch kaum zu verwechseln. Der majestätische Silberreiher gehört zu den größten und sicherlich schönsten Wasservögeln, und lässt das Herz jedes Naturfotografen beim fotografieren höherschlagen. Mit gelbem Schnabel, dunklen Beinen und Füßen, einer Länge von 85 bis 100 Zentimeter ist der Silberreiher eine sehr imposante Erscheinung, und ein beliebtes Fotomotiv für jeden Fotografen. Der „kleine Bruder“ der Seidenreiher, der ebenfalls bei uns anzutreffen ist, ist deutlich kleiner und seltener anzutreffen als der Silberreiher. Der Schnabel des Silberreihers ist gelb gefärbt ist (nur in der Brutzeit dunkel) und die Zehen schwarz. Beim Seidenreiher ist dies genau umgekehrt. Als Brutvogel in kleinen Kolonien werden ungestörte und weite Altschilfbestände bevorzugt. Silberreiher bauen ihr Nest meist im Schilf, gelegentlich aber auch in Bäumen. Außerhalb der Brutzeit halten sich Silberreiher auch gerne in großflächigen Grünlandgebieten auf. Oftmals sieht man den Silberreiher am Rand von großen Schilfflächen bei der Nahrungssuche. Langsam schreitet er durch seichtes Wasser, um von Zeit zu Zeit blitzschnell mit dem Schnabel einzutauchen um Fische zu erbeuten. Zu seiner Nahrung gehören überwiegend Fische, Wasserspitzmäuse, Wasserinsekten und Amphibien. Zunehmend kann man aber auch die Silberreiher, genau wie auch die Graureiher, auf landwirtschaftlichen Flächen bei der Nahrungssuche beobachten. Hier erbeuten sie vorwiegend Reptilien, größere Insekten, Wühlmäuse und andere Kleinsäuger, und manchmal auch Vögel. Im Herbst haben wir im Burgenland an manchen Tagen bis zu 100 Silberreiher auf nur einer Wiese beobachten können. Ein besonders beeindruckendes Erlebnis in unserer Naturfotografie Laufbahn!