NMB Naturfoto - Faszination Naturfotografie

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Tipps und Tricks für Naturfotografen

Erfahrungen aus über 40 Jahren Naturfotografie

Diese Seiten richten sich vorwiegend an Einsteiger in der Naturfotografie. Hier möchten wir einige unserer gemachten Erfahrungen preisgeben, und die eine oder andere Überlegung erleichtern.

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Monitorkalibrierung:

Laut einer Umfrage zur Folge sind etwa 40 Prozent der Internetbenutzer mit reduzierten Helligkeitswerten bei der Monitoreinstellung im Internet unterwegs. Es würde hier nun wenig nutzen, Bilder ins Internet zu stellen, die nur der User richtig erkennen kann, dessen Monitor optimal kalibriert ist. Bei den hier veröffentlichten Fotos wurde versucht eine ausgleichende Kompromisslösung bei der Bildbearbeitung zu finden, auch wenn die Aufnahmen dadurch für den einen oder anderen User nicht optimal abgeglichen erscheinen.

Um die Fotos in der richtigen Helligkeit betrachten zu können, sollten die 20 Quadrate einzeln in einer eigenständigen Farbe zu sehen sein. Die einzelnen Kästchen sollten nicht ineinander verlaufen. Ist dies nicht der Fall, ist der Monitor für die Bilder auf den nächsten Seiten leider nicht richtig kalibriert. Der Monitor kann anhand dieser Skala, mit Adobe Gamma oder mit der Einstellung Kontrast, Helligkeit und Gamma der jeweiligen Software der Grafikkarte, richtig eingestellt werden.

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Wenn Sie nicht alle 20 Graustufen erkennen können, ist Ihr Monitor nicht richtig eingestellt!

Aufnahmetechnik

Zur Aufnahmetechnik selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Jeder sollte wissen, wie er seine Kamera zu bedienen hat, und sein technisches Equipment „im Schlaf“ beherrschen. Da in der Naturfotografie oft Action und Bewegung vorherrschen, sind häufig höchste Anspannung und Konzentration gefragt. Durch die blitzschnelle Reaktion auf die sich bietenden Motive hat man nur selten Zeit lange zu überlegen und an der Kamera etwas einzustellen.

Ein Lichtreflex im Auge des Tieres ist wichtig und macht das Auge lebendig. Ohne diesen Lichtreflex entsteht mitunter ein lebloser Eindruck. Liegt die Schärfe des Fotos auf den Augen des Tieres, so empfindet der Betrachter dieses Foto als scharf. Eine tiefe Kopfhaltung des Tieres kann Angriffslust vermitteln, wirkt aber auch oft negativ auf den Betrachter. Tiere fotografiert man idealerweise auf Augenhöhe und nicht von oben herab oder von unten.  

Nur wenn die Naturfotos Emotionen vermitteln, werden sie erst wirklich zu "Bildern",
insbesondere dann, wenn die Technik der Botschaft unterliegt!

Bildbearbeitung - ohne Computer geht heute nichts!

Ob bei der analogen oder digitalen Fotografie, ohne Nachbearbeitung der Aufnahmen geht nur selten was. Seit Anbeginn der Fotografie und nicht erst seitdem es Digitalfotografie gibt, wurden Fotos bearbeitet. Durch verschiedenartige Chemie, forcierte Entwicklung, Wahl von Filmen und Papiersorten in den unterschiedlichsten Gradationen, gezielte Unter- oder Überbelichtung, Abwedeln oder Nachbelichten und einiges mehr versuchte der Fotograf das Optimum aus seinen Aufnahmen herauszuholen. Es gibt sicher viele Fotografen, die das Foto als reine Reproduktion sehen und keinerlei Bearbeitung wünschen bzw. akzeptieren. Für einige Bereiche der Fotografie wie Reportage, Technik, Dokumentation usw. ist das sogar zwingend notwendig. Das akzeptiere ich auch. Aber was ist zum Beispiel mit dem Einsatz von Filtern? Ein Polarisationsfilter z.B. zeichnet die Farben auch sehr viel intensiver ab als sie in der Natur sind? Für mich ist die Natur stets inspirierend und das eigentliche Bild entsteht bei mir im Kopf. Nur ich führe bei meinen Fotos die Regie. Die Bildbearbeitung bedeutet für mich keineswegs, einen vorgefertigten Effekt auf das Bild zu klatschen. Viel mehr ist es ein Foto nach meinen speziellen Wünschen zu gestalten und anzupassen, was mitunter einige Stunden in Anspruch nehmen kann. Ich spreche nicht von gezielten Manipulationen. Von entfernen oder hinzufügen einiger Details. Nein, ich spreche von einer bestmöglichen Ausarbeitung des Rohmaterials. Von Veränderungen des Originals beim Bildausschnitt, Helligkeit, Kontrast und evtl. minimaler Farbkorrektur.

Bildbearbeitung und Naturfotografie schließen sich gegenseitig nicht aus. Bewusst und „sparsam“ eingesetzt, verschmelzen die Techniken ineinander. Sie sind aus der Geschichte der Naturfotografie nicht wegzudenken, und werden es auch in Zukunft nicht sein. Natürlich kann nicht jedes Foto oder seine Bearbeitung auch wirklich jedem gefallen. Für mich gehört beides aber unzertrennlich immer zusammen.

RAW-Konverter - Fotos digital am Computer "entwickeln"

 
Das meist verwendete Dateiformat bei Digitalkameras ist heute sicherlich das JPEG - Format. Der große Vorteil von JPEG - Dateien ist die Möglichkeit der Komprimierung und dadurch kleine Dateigröße. Diese Dateien sind jedoch mehr oder weniger stark verlustbehaftet. Das JPEG - Format spart viel Speicherplatz, was aber bei den heutigen Größen und Preisen für Festplatten und Speicherkarten kein Thema mehr sein sollte. Der problematische Faktor aber liegt darin, dass einige Bearbeitungsschritte durch die Kamera vorgenommen werden und man kaum Einfluss darauf nehmen kann. Die Rauschunterdrückung, Schärfung, Gradationsanpassung, der Weißabgleich und ähnliches wird hier häufig vom Kameracomputer berechnet und ist nur selten optimal.
 
Wer das Maximum aus seinen Bilddateien herausholen möchte, wird keine verlustbehafteten Dateivorlagen akzeptieren. Um alle notwendigen Bearbeitungsschritte selbst durchführen zu können, bieten die meisten Hersteller von Digitalkameras die Möglichkeit, Bilder in einem unbearbeiteten Rohzustand in dem sogenannten RAW-Format aufzunehmen. Die Bilddaten werden unkomprimiert und unbearbeitet, also „roh“ auf der Speicherkarte abgelegt. Die RAW-Datei enthält alle Bildinformationen in unbearbeiteter Form, so wie sie vom Kamerasensor aufgenommen wurden. Mit Bildbearbeitungstools wie zum Beispiel Lightroom werden dann Anpassungen und  Nachbearbeitungen entsprechend der eigenen Vorstellung vorgenommen. So wird das Optimum aus den Aufnahmen herausgeholt und die Originaldaten werden dabei nicht verändert. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:
 
  • Keine Verluste bei der Bearbeitung der RAW-Datei, sie bleibt immer im Original-Aufnahmezustand gespeichert.
  • 16 Bit Farbtiefe statt 8 Bit = viel mehr Reserve im Datenmaterial, Helligkeits- und Farbverläufe werden harmonischer dargestellt und Details in sehr hellen oder dunklen Bereichen besser sichtbar.
  • Korrektur vom Weißabgleich und der Farbtemperatur (Farbstich der durch Sonne, Schatten, Wolken, Blitzlicht usw. entstehen kann)
  • Das Bildrauschen kann sehr gut korrigiert werden
  • Der Tonwertumfang kann einfach gespreizt oder gestaucht werden
  • Die Gradation kann individuell angepasst werden
  • die Vignettierung kann eliminiert werden
  • die chromatische Aberration (Farbfehler der Objektive an den Bildrändern) kann ebenfalls korrigiert werden
  • und noch vieles mehr...

Nach der Bildbearbeitung im RAW-Konverter kann man dann diese RAW-Datei in eine „normale“ TIFF oder JPEG-Datei konvertieren und abspeichern. Der Nachteil von RAW-Dateien ist der deutlich größere Speicherbedarf sowohl auf der Speicherkarte als auch auf dem Rechner und vor allen anschließend die zeitaufwändige Nachbearbeitung in einem RAW-Konverter. Der benötigte RAW-Konverter wird oft mit der Kamerasoftware mitgeliefert oder muss gekauft werden.
Außer der Standardkonverter der Kamerahersteller gibt es inzwischen eine Reihe an Spezialsoftware für diese Aufgabe. Hier einige dieser Konverter:
  • Adobe Camera RAW
  • ACDSee Pro
  • Adobe Lightroom
  • Capture One PRO
  • DxO Optics Pro
  • Bibble
Über mehrere Wochen haben wir alle diese Konverter ausgiebig getestet. Die Unterschiede bei den „entwickelten“ Fotos waren zum Teil enorm. Leider werden mit einigen der aufgeführten Programme nach der Konvertierung der Fotos einige der EXIF-Informationen einfach gelöscht. Wer diese Informationen nicht benötigt, dem kann das egal sein. Für uns stellte löschen der EXIF-Informationen aber ein Problem dar, und ist absolut unverständlich. Unser persönlicher Favorit ist der Lightroom Konverter von Adobe. Er ist einfach in der Bedienung, hat umfangreiche Einstellmöglichkeiten und erzielt sehr gute Ergebnisse. Bedauerlicherweise ist Lightroom nur im Abo. von Adobe zu bekommen.
Wer aus seinen Fotos „das letzte“ herausholen will, sollte auf jeden Fall im RAW-Format fotografieren.

Ein RAW-Konverter gehört genauso zu einer digitalen Fotografie wie ein gutes Objektiv.

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