Naturfotografie - Hasen
Feldhasen – interessante Säugetiere
Der Hase, auch Feldhase genannt, ist allseits bekannt, und von allen bei uns lebenden Wildtieren ist er sicherlich eines der Bekanntesten. Obwohl im Jahre 751 Papst Zacharias das Essen von Hasenfleisch verboten hat, ist der Hase heute in guten Restaurants von der Speisekarte nicht wegzudenken. Nicht nur für die Ostereier ist der Mümmelmann heutzutage zuständig. Auch als Werbeträger, Schokoladenhase oder Spielzeug ist der Hase sehr beliebt. Er ist ein Sympathieträger. Im wirklichen Leben sieht hingegen die Sache doch ganz anders aus. Hier gibt es für die Hasen kaum Platz. In der Natur haben es Hasen heute sehr schwer. Fehlende Deckung in Form von Hecken und Feldgehölzen, große monotone landwirtschaftliche und intensiv bewirtschaftet Flächen, auf den eine gnadenlose Unkrautbekämpfung stattfindet, lassen den Wildkräutern keine Chance, und entziehen den Hasen ihre Nahrungsgrundlage. Die intensive Jagd und der dichte Straßenverkehr tun das Übrige. Nicht verwunderlich ist deshalb, dass der Bestand der Hasen in Deutschland stark zurückgegangen ist. Doch das alles konnte bis jetzt den Hasen als Art noch nicht gefährden. Auf Feldern und Wiesen kann man auch heute noch „Meister Lampe“ recht gut beobachten und auch fotografieren.
Anders als Kaninchen bauen Hasen keine Höhlen. Stattdessen drücken sie sich in eine selbst gescharte flache Mulde, die Sasse. Hier liegen die Hasen immer so, dass sie den Wind in die Nase bekommen und die Ohren flach angelegt sind. Die Hasen passen sich perfekt so ihrer Umgebung an und sind fast unsichtbar. Durch bloßes Verharren in der Sasse und bewegungsloses Abwarten gehen sie so den meisten Fressfeinden aus dem Weg. Nähert sich dennoch ein Feind, so wird der Hase erst unmittelbar vor seiner Entdeckung zum Sprinter. Er springt auf und sucht haken schlagend das Weite. Hasen erreichen eine Kopfrumpflänge von 25 bis 70 Zentimeter und ein Gewicht von 0,4 bis 7 Kilogramm. Die Fellfarbe des Hasen ist gelbbraun bis braungrau, der Bauch ist weiß. Er hat einen kurzen Schwanz, der oben schwarz ist und unten weiß, große Augen und große lange Ohren. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und gut zum Laufen geeignet. Das Gesicht ist durch eine Y-förmige Spalte von der Oberlippe zu den Nasenlöchern gekennzeichnet. Der bevorzugte Lebensraum sind Wiesen, Felder und Wälder. Er ist vorwiegend in der Dämmerung aktiv. Als Nahrung dienen dem Feldhasen Kräuter, Gräser, Früchte, Knospen, er frisst aber auch Kleintiere und Aas. Die Fortpflanzungszeit der Hasen beginnt oft schon im Dezember. Bis in den August hinein dauert die Rammelzeit. Hoch her geht es dann auf den Äckern und Wiesen. In dieser Zeit sammeln sich die Hasen in sogenannten Hochzeitsgesellschaften, in denen es den ganzen Tag zu lebhaften Verfolgungsjagden kommt. Diese Verfolgungsjagden dienen der Paarfindung. Die Häsin lässt sich nicht so leicht vom Männchen beeindrucken. Mehrere Männchen buhlen um das Weibchen, und wenn „sie“ nicht zufrieden ist, gibt es was auf die Löffel: Die Häsin stellt sich auf die Hinterbeine und boxt das Männchen so lange, bis die Fellfetzen fliegen. Super Fotomotive, die allerdings schnelle Reaktion des Naturfotografen auf die entsprechende Situation verlangen! Nach der Paarung werden nach 42-44 Tagen Tragzeit die Jungen geboren. Sie werden ca. 3 Wochen von der Mutter gesäugt und sind nach 3 bis 4 Wochen selbstständig. Eine Häsin hat ungefähr 3 bis 4 Würfe im Jahr mit 2-4 Jungen, die Jungen sind nach 1 Jahr selbst geschlechtsreif. Hasen findet man in Amerika, Europa, Asien, Afrika. Dort haben sie sich von selbst entwickelt. Von Menschen eingeführt wurden sie in Australien, Neuseeland und auf anderen Inseln. Der europäische Feldhase kommt in unseren Breiten vor. Sie sind ausgesprochene Steppenbewohner, die sich als Kulturfolger auch auf Agrarflächen und ähnlichem aufhalten.