Naturfotografie - Rothirsch
Rothirsch – der König des Waldes
Das Rotwild, das auch als Rothirsch oder Edelhirsch bekannt ist, gilt durch das Fehlen von Elch und Wisent in freier Wildbahn als die größte heimische Wildart. Seinen Namen hat der Rothirsch von seiner Färbung im Sommer. Von Juni bis September ist er rotbraun. Zwei Drittel des Jahres sind seine Haare jedoch bräunlich-grau. Beide Geschlechter haben ziemlich große, spitze Ohren und große braune Augen mit länglich ovaler Pupille. Im August wird es für den Naturfotografen so richtig interessant. Die Brunftzeit der Rothirsche beginnt! Jetzt streifen sie den Bast, Haut von den Geweihstangen, fangen untereinander Streitigkeiten an und machen sich auf die Wanderung zu den Kahlwildrudeln. Mit dröhnendem Brunftschrei halten sie andere Rothirsche von ihrem Harem fern und imponieren den weiblichen Tieren. Ein Naturschauspiel - und gleichzeitig ein weiteres Highlight in der Naturfotografie. Das "Röhren" der Hirsche ist ein wichtiges Imponiergehabe und dient zur Abgrenzung des Reviers gegen gleichstarke Hirsche. Der Rothirsch kann bis zu 200 Kilogramm schwer, 250 Zentimeter lang und 150 Zentimeter hoch werden. Der schmale Hals, mit einer Mähne unter dem Brustkorb, der gerade Rücken und die schlanken Beine lassen den Rothirsch gut aussehen. Er lebt in Rudeln von zum Teil mehr als 50 Tieren, streng nach Geschlechtern getrennt. Die weiblichen sind mit höchstens 120 Kilogramm deutlich leichter und werden von einem erfahrenen, weiblichen Alttier geführt. Nur in der Brunft treffen Hirsche und Hirschkühe zusammen. Meist verpaart sich nur der stärkste Hirsch mit allen weiblichen Tieren des Rudels.
Rothirsch - eine majestätische Erscheinung.
Mit ihrem großen Geweih sehen Rothirsche richtig majestätisch aus, weshalb sie oft auch als "Könige der Wälder" bezeichnet werden. Seit dem Verschwinden des Braunbären aus den Wäldern Mitteleuropas ist der Rothirsch hierzulande das größte Säugetier. Scheinbar mühelos trägt das mächtige Tier seinen majestätischen Kopfschmuck. Dieses spektakuläre Geweih, welches etwa sechs Kilogramm wiegt, und bei sehr alten Hirschen sogar bis 25 Kilogramm schwer sein kann, dient in der Paarungszeit zum Einschüchtern der Konkurrenten und zur Verteidigung des Reviers. Das Geweih kann ziemlich verschieden aussehen. Es besteht aus der Stange, die sich in Gabeln und Enden teilt. Bei großen Tieren mündet das Geweih in zahlreichen Enden und bildet eine Krone. Die schönsten Geweih-Exemplare werden knapp über einen Meter lang und haben 16 bis 18 Enden. Bei einem jungen Hirsch hat das Geweih nur je einen Spieß, weshalb er auch Spießer genannt wird. Im Folgejahr wächst ihm ein Geweih mit vier bis acht Enden, und noch ein Jahr später trägt er bereits acht bis zehn Enden. Das Geweih des Rothirsches ist aus Knochensubstanz und wird jedes Jahr im Spätwinter abgeworfen.
Rothirsche gibt es in Europa, Nordamerika, Nordwestafrika und im nördlichen Asien. Weil sie stark gejagt wurden und die großen Wälder immer mehr verschwinden, leben sie heute nicht mehr überall, sondern nur noch in einigen Regionen. Um sich wohl zu fühlen, braucht der Rothirsch große, ausgedehnte Wälder mit Lichtungen, kommt aber auch in Gebirgswäldern sowie in Heide- und Moorgebieten vor. In den meisten europäischen Ländern lebt der Rothirsch versteckt im Wald. Tagsüber bleibt ein Rothirsch vorzugsweise in seinem Einstand und tritt erst bei einbrechender Dämmerung in offenes Gelände hinaus. Rothirsche sind sehr scheu, und meiden den Menschen.