Naturfotografie - Störche
Störche - diese Vögel kennen alle!
Es gibt insgesamt 19 Storch-Arten, die auf fast allen Erdteilen leben. Die Heimat der Störche sind aber eigentlich die Tropen und Subtropen. Die bei uns bekannteste Art ist der Weißstorch. Nicht nur die Naturfotografen kennen unsere Weißstörche. Jeder kennt diese Vögel. Frühlingsbote und Fruchtbarkeitssymbol. Störche waren den Menschen schon immer nahe - nicht nur, weil sie auf Hausdächern brüten. Ab Mitte März kommen die Störche, nachdem sie die ungemütliche Jahreszeit im Warmen verbracht haben, zurück nach Europa und mit ihnen der Frühling. Die Störche sind eine Familie der Schreit Vögel, die mit sechs Gattungen und 19 Arten in allen Kontinenten außer der Antarktika verbreitet sind. Charakteristisch für diese Vögel sind der lange Hals, die langen Beine und der große, oft langgestreckte Schnabel. Alle Störche sind Fleischfresser, die Ernährung variiert aber je nach Art. Der in Europa bekannteste Storch ist der Weißstorch. Den Winter verbringt der Weißstorch in Spanien oder Nordafrika, im Frühjahr zieht er zu uns und nach Osteuropa, um zu brüten und die Jungen aufzuziehen. Sieht man einen Weißstorch, so verursacht er nicht nur bei den Naturfotografen Glücksgefühle. Ein fliegender Storch ist eine beeindruckende Erscheinung und immer ein Foto wert. Für uns ist die Naturfotografie ohne Fotos vom Weißstorch einfach nicht denkbar.
Weißstorch - der bekannteste Storch in Europa
Besondere Kennzeichen: lange rote Beine und roter Schnabel. Gemessenen Schrittes stolziert der in Europa lebende Weißstorch, der sich vor allem als Klapperstorch einen Namen gemacht umher. Diesen Namen hat er der Tatsache zu verdanken, dass die Stimme des Weißstorchs nur schwach ausgeprägt ist, und er sich durch Klappern mit dem Schnabel verständigt. Geklappert wird zur Begrüßung des Partners am Nest, als Balzritual und zur Verteidigung gegen Artgenossen. Auf der Suche nach Nahrung schreiten Störche durch Wiesen und Sumpfland und stoßen dann blitzartig mit dem Schnabel auf ihre Beute herab. Die Weißstörche lieben es, nasse Füße zu bekommen. Sie bevorzugen feuchte Lebensräume, wo sie ihre Nahrung finden. Die Nahrung der Störche besteht meist aus Kleinsäugern wie Mäusen, Regenwürmern, Eidechsen, kleinen Schlangen, Insekten, Fischen und natürlich aus Fröschen, die sie auf Wiesen und Feldern sammeln. Die etwa 80 bis 100 cm langen Weißstörche haben eine Flügelspannweite von bis zu 220 cm, und bis auf die schwarzen Schwungfedern ein rein weißes Federkleid. Sie sind ausgezeichnete Gleit- und Segelflieger. Im Flug ist der Weißstorch gut am ausgestreckten Hals, den weit ausgebreiteten Flügeln und den langen Beinen zu erkennen. Um weite Strecken zurückzulegen, brauchen die Störche entsprechende Luftströmungen. Sie nutzen die Thermik, mit der sie nach oben steigen und dann in die gewünschte Richtung bis zu 500 Kilometern täglich segeln und Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometer in der Stunde erreichen können. In Mitteleuropa sieht man die Störche vorwiegend während der Brutzeit. Im August geht der Storchensommer zu Ende. Die im westlichen Europa lebenden Störche ziehen Mitte/Ende August in größeren Trupps in ihre Winterquartiere zwischen der Sahara und Südafrika. Einige der Störche fliegen nur bis nach Spanien, ohne das Mittelmeer zu überqueren. Hier ist das Nahrungsangebot ausreichend. Zuerst ziehen die Jungvögel gen Süden. Sie sammeln sich in größer werdenden Trupps und ziehen noch vor den Alttieren ab. Etwa zwei Wochen später folgen die Alt Vögel. Ab Anfang April kehren die ersten Männchen zurück und versuchen die Nester vom Vorjahr zu besetzen. Ist das Nest bereits besetzt, kann es zu heftigen Kämpfen mit den "Besetzern" kommen.
Schwarzstorch – der scheue Waldbewohner
Der Schwarzstorch ist etwas kleiner als der Weißstorch. Er erreicht eine Gesamtlänge von 95 bis 105 cm, eine Flügelspannweite von 160 bis 190 cm und ein Gewicht von 2 bis 3 kg. Das Gefieder am Kopf, Hals, den Schwingen und dem Rücken ist schwarz, das je nach Lichteinfall metallisch glänzend, einen grünlich-violetten oder kupferfarbenen Glanz hat. Seine Brust, der Bauch und die Unterseite der Schwanzfedern sind dagegen weiß. Seine Beine, die Gesichtshaut und der kräftige 16 bis 20 cm lange Schnabel sind rot. Die Heimat im Sommer, während der Brutzeit, sind die gemäßigten Zonen von Mitteleuropa bis Westchina. Eine Population brütet sogar in Südafrika. Den Winter verbringen die Schwarzstörche in Ostafrika, selten auch in Westafrika. Als Lebensraum dienen abgeschiedene, aber nicht zu dichte Laub- und Mischwälder mit Lichtungen in der Nähe von Feuchtgebieten. Extensiv genutzte Wiesen und kleinere Fließgewässer sind wichtige Nahrungsgebiete. Er meidet weites, offenes Gelände und die Nähe des Menschen. Schwarzstörche sind sehr störungsempfindlich, weshalb auch die Brutgebiete geheim gehalten werden. Etwa die Hälfte des Weltbestandes (zwischen 7.800 und 12.000) der Brutpaare leben in Europa, rund 500 Brutpaare in Deutschland. Der Langstreckenzieher überwintert im östlichen und westlichen Afrika, wohin er im August aufbricht. Die Nahrung des Schwarzstorches setzt sich in viel höheren Maße als beim Weißstorch aus Tieren zusammen, die im oder am Wasser leben. Kleinere Fische, Amphibien und Wirbellose spielen bei der Ernährung eine große Rolle. Wasserinsekten, Larven von Libellen und Köcherfliegen stehen ebenfalls auf seinem Speiseplan. Auch Moose und Wasserpflanzen werden gerne gegessen. Der Anteil der Säugetiere ist im Vergleich zum Weißstorch aber gering.